Leitbild, Ziele und Planungen

chance 7 - Die Maßnahmen

Was ist zu tun?

Im Folgenden soll ein grober Überblick über die Maßnahmen und Ziele gegeben werden, die wir für die einzelnen Lebensräume im Projektgebiet gemäß unseres Leitbilds definiert haben. Konkrete Projekte finden Sie unter "Umsetzung". Für detailliertere Fragen zögern Sie nicht uns konkret anzusprechen oder Sie nutzen unseren Kartenserver.

Maßnahmen im Wald

Das Projektgebiet ist durch vielfältige und teilweise naturnahe Wälder geprägt. Diese gilt es zu erhalten und fördern. Wir wollen das durch folgende Maßnahmen versuchen zu erreichen:

  • Umbau von Nadelwald in standortgerechte Laub- und Mischwälder.
  • Erhöhung des Anteils von Alt- und Totholz
  • Stellenweise Stilllegung von Wäldern (Nutzungsverzicht)
  • Förderung naturnaher Buchenwälder in unterschiedlichen Ausprägungen
  • Förderung von Eichenwäldern auf trocken/warmen Hängen inkl. der Förderung dort vorkommender seltener Baumarten wie z.b. Elsbeere
  • Reduzierung fremdländischer Baumarten wie Robninie und Götterbaum

Die offenen Flächen im Projektgebiet sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Meist handelt es sich um Relikte einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung die mittlerweile leider oftmals aufgegeben wurde. z.B. Weinbergsbrachen, Streuobstwiesen, Heideflächen, artenreiche Feucht- und Mähwiesen. Solche Flächen sind meist deutlich artenreicher und optisch ansprechender als die nach "modernen" Maßstäben intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen.
Das oberste Ziel lautet daher diese Flächen offenzuhalten, da sie von alleine sonst zuwachsen würden. Diese Nutzung geschieht meist über Mahd (Heunutzung) oder Beweidung (z.B. Rinder, Schafe, Ziegen). Zuvor ist es aber auch teilweise nötig die Flächen erstmal wieder freizustellen. Folgende Maßnahmen sind für das Offenland geplant:

  • Wo nötig, entbuschen von brachliegenden Offenlandbiotopen.
  • Wo hohes Potential für artenreiches Offenland vorhanden ist, stellenweise Rodung von Gehölzen
  • Etablierung einer extensive, naturverträgliche Nutzung ohne übermäßige Düngung, Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und eine standortangepasste Nutzung
  • Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben
  • Stellenweise Einsaat von (Regio)saatgut mit bestimmten/typischen Arten (eine natürliche Besiedlung ist heutzutage aus verschiedenen Gründen nicht mehr uneingeschränkt möglich).
  • Nachpflanzung und Pflege von Hochstamm-Obstbäumen in alten Streuobstwiesen

Abschnitte von Fließgewässern sollen gezielt renaturiert werden, dadurch wird den Gewässern wieder mehr Raum gegeben und es werden dadurch Lebensräume schutzwürdiger Arten revitalisiert. Folgende Maßnahmen sind beabsichtigt:

  • Initiierung von mehr Gewässerdynamik zur Bildung natürlicher Gewässerstrukturen wie Kiesbänke, Prall- und Gleithänge, Nebengerinne usw.
  • Ersatz von Verrohrungen durch Brücken
  • Aufweitung und naturnahe Gestaltung von Durchlässen
  • Aufweitung der Gewässersohle für eine naturnahe Entwicklung der Bäche
  • Rückbau stillgelegter und teilweise unansehnlicher Fischteichanlagen die vorhandene Fließgewässer beeinträchtigen
  • Anlage von Amphibientümpeln in den Talachsen

Die Optimierung von Fließgewässern ist darüber hinaus Gegenstand flankierender Maßnahmen außerhalb des Projekte - etwa im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Gezielte Massnahmen zur Stützung von Arten und Populationen
Manchmal genügen kleine Maßnahmen die eine große Wirkung erzielen. Hier ein paar Beispiele für gezielte Artenhilfsmaßnahmen die wir umsetzten wollen.

  • Zum Erhalt der in NRW seltenen Gelbbauchunke genügt es mit dem Minibagger kleine Tümpel in Feuchtwiesen anzulegen. Legt man entlang der Talachsen solche Tümpel vermehrt an, kann sich diese Art dort wieder ausbreiten und neue Gebiete erschließen.
  • Für die Mauereidechse müssen Trockenmauern freigehalten werden (Besonnung) und in verfugten Mauern in Weinbergen genügen ein paar gebohre Löcher um der Art wieder einen nutzbaren Lebensraum zu bieten.
  • Edelkrebs und Steinkrebs können gezielt in geeigneten Bachabschnitten ausgesetzt werden, die sie von allein nicht mehr finden würden
  • Der Ameisenbläuling braucht den Wiesenknopf (eine bestimmte Pflanze) die durch Ansaat gezielt vermehrt werden kann.
  • Felswände und Felsköpfe können durch Entnahme einzelner Bäume wieder als Brutplatz für den Uhu nutzbar gemacht werden.